Capel Curig liegt an Thomas Telfords historischer Poststraße, der heutigen A5. Der kleine Ort befindet sich einem Tal, welches von den Gipfeln des Crimpiau im Nordosten und den Mymbyr-Seen im Südwesten umsäumt ist. Die Ursprünge von Capel Curig sind nicht vollkommen ergründet, aber archäologische Grabungen haben römische Ziegel und Zement gefunden, die vielleicht auf eine kleine Garnision am Ufer des Flusses Llugwy hinweisen. Der Name Capel Curig geht auf eine kleine Kirche aus dem sechsten Jahrhundert zurück, die hier der Heilige Curig, ein keltischer Bischof, gegründet hat. Heute ist die Kirche der Heiligen Julitta geweiht.
Zum Ende des 18. Jahrhunderts hat Richard Pennant hier die erste wichtige Straße zwischen Bangor und Capel Curig anlegen lassen und im Jahr 1801 das Capel Curig Inn erbaut, welches heute den Namen Plas y Brenin trägt. Ein Jahr später schon stieß Thomas Telfords neue Straße zwischen Holyhead und London dazu und ab 1808 brachten die Postkutschen einen beständigen Zustrom an Touristen ins Tal.
An den Ufern der zwei miteinander verbundenen Seen inmitten der Berge Snowdonias zog das Dorf im 19. Jahrhundert so manchen Angler, Landschaftsmaler und Bergwanderer an. Als der deutsche Journalist und Reiseschriftsteller Julius Rodenberg hier in den 1850ern vorbeikam, war er fasziniert von der britischen Besessenheit, bei Wind und Wetter in den Mymbyr-Seen umher zu waten um nach Forellen und Lachsen zu angeln. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts kam der italienische Maler Onorato Carlandi immer wieder nach Capel Curig, um die Landschaft zu zeichnen und andere Künstler zu beobachten, wie sie mit ihren großen Leinwänden auf dem Rücken durch die Gegend stapften.
Noch heute sprechen die meisten Bewohner Capel Curigs Walisisch und der Ort ist ein beliebtes Ausflugsziel für Bergsteiger und Kajakfahrer.
Capel-Cerrig, ein kleiner Ort, aus wenigen Bauerhäusern und einer Kapelle bestehend, wird durch seine romantische Lage, nicht weit vom Fusse des Snowdon, des höchsten Berges in Wales, bedeutend. Eine große Wohlthat ist den Reisenden dadurch erwiesen worden, daß Lord Penrhyn, dessen wir oben erwähnt haben, in dem selben einen großen Gasthof erbauen lassen, wo man sich nach der beschwerlichen Fahrt durch das Thal erholen kann. Das Gebäude ist nach den Zeichnungen Wyatts, des Architekten, aufgeführt worden, aber keinesweges einer seiner Meisterstücke. Das Ganze besteht aus einem Hause von 3, und einem von 2 Stockwerken, dicht aneinander, welches letztere wiederum in zwei Abtheilungen zerfällt, von denen die eine mit einer Thür im gothischen, die andere mit einer im gewöhnlichen Stile versehen ist. Wir wurden in ein niedliches kleines sechsecktes Cabinet, nach hinten heraus, geführt, dessen Fenster auf den Garten gingen, und vergaßen bald, über die schöne Aussicht, deren wir hier aus den Fenstern genossen, was wir gegen das Gebäude selbst einzuwenden gehabt hatten. Man muß indeß nicht erwarten, hier einen weiten Blick in das Land thun zu können; denn die Aussicht wird durch ein Gebirge begränzt, das sich in einer geringen Entfernung vor dem Hause erhebt, aber durch sein allmähliges terrassenartiges Aufsteigen, und durch das herrliche, üppige Buschwerk, mit dem es, beinahe bis zum Gipfel, bedeckt ist, dennoch für das Auge viel Malerisches erhält. Der Garten (welcher die ganze Länge des Hauses, das wir bewohnten, einnimmt, und das aus dem so eben erwähnten Cabinette und zwei viereckten Vorsprüngen besteht, die durch Zwischengebäude mit ihm verbunden sind) ist zwar sehr schmal, und enthält nur einen Kiesgang mit einigen Blumenbeeten zu beiden Seiten, gewinnt aber durch seine Länge und die Anpflanzung von wilden Lorbeern, wilden Rosen u. dergl. sehr. – Die Aussicht auf die umliegende Gegend, und namentlich nach Westen zu, zu genießen, muß man vor das Haus gehen und eine gegenüberliegende Anhöhe ersteigen. Hier entfaltet sich ganz die wilde Schönheit der Gegend: überall nichts als Klippen und Schluchten: gegen Westen die beiden kleinen Seen, welche am Fuße des Snowdon, nicht weit von einander, liegen, und über ihnen der dunkele Snowdon selbst, mit seinen zwei dicht neben einander emporstarrenden Spitzen! Ihm zur Linken erhebt sich der Moel Siabod mit seinen drei Zacken, und an diesen schließen sich, in allmähliger Abstufung, die Berge an, welche endlich die Wand hinter dem Gasthofe bilden. Dieser letztere ist übrigens, trotz seiner unzusammenhangenden Anlage, mit allen Bequemlichkeiten versehen, die man nur wünschen kann, ja es ist sogar für den wissenschaftlichen Reisenden gesorgt, indem auf dem Corridor, durch welchen das kleinere Haus mit dem größeren verbunden ist, ältere und neuere topo- und orographische Karten von Wales an den Wänden befestigt sind.
In einer kleinen Entfernung über Capel Cerrig hinaus, wo das Thal sich in seiner ganzen Größe und Majestät darstellt, hat Lord Penrhyn einen sehr hübschen Gasthof erbauen lassen, der sich wie eine kleine gothische Kapelle ausnimmt. Er ist recht nett eingerichtet, und der dasige Wirth ist ein sehr gefälliger Mann. Wie mir dieser sagte, wird das romantische Thal gegenwärtig in den Sommermonaten häufig besucht. Nicht weit von diesem Hause liegt ein großer Teich. Wenn man bis dahin geht, so erblickt man den Snowdon mit seinem von Wolken bedeckten Haupte, welches noch über die näher stehenden, ungeheuern, schwarzen Felsen hervorragt.
Dies ist der schönste Standpunct im Thale von Capel Cerrig, dessen romantische Größe ich mit nichts ähnlichem zu vergleichen wüßte. Das Thal erscheint, von dieser Seite betrachtet, überall von Bergen eingeschlossen, und sein Hintergrund, der aus schwarzen Felsen bestehet, die dicht ineinander gedrängt dastehen mit ihren weißen Wolkenkränzen um die hohen Gipfel, die ausnehmende Größe ihrer Bildungen, die Abgeschiedenheit dieses rings um eingeschlossenen Thales, seine menschenleere Einsamkeit, seine Ruhe, die nicht einmal durch das Geräusch eines Stromes unterbrochen wird, denn der Wenol fließt in einiger Entfernung vorüber; dies alles vereiniget, macht es zu einem der wundervollsten und erhabensten Naturtempel.
Lange Zeit hat dieser Ort nur von Fußgängern besucht werden können, weil kein Fuhrweg über die Gebirge führte. Jetzt ist aber eine schöne Straße angelegt worden, die sich durch das ganze Thal, jedoch mehr westlich und mit einem Umwege von einer Meile nach Llanrwst hinzieht.
D’énormes rochers couchés ou debout le long d’un torrent qui va se jeter près de là dans le lac Sant-Peris forment l’encadrement de ce défilé, qui longe le village de Capel Curig et offre à sa partie supérieure un aspect de désolation lugubre. Non loin de là est le rocher dit le « Fort de Merlin » [Dinas Emrys], puis un autre lac, le Llyn Dinas, entouré d’un cercle de monts magnifiques, et, de l’autre côté du Snowdon, le pont romantique d’Aber-Glas-Lyn, qui a sa légende, comme le pic de l’Awen. Quand on se penchait autrefois sur sa rampe toute tapissée de lierre, on entendait sortir du fond de l’abîme un appel de détresse pareil à celui d’un homme qui se noie. Mais malheur au voyageur compatissant qui essayait de porter secours à l’être supposé en péril! Cette plainte n’était qu’un ruse de l’Esprit des eaux, une espèce de Loreley galloise qui attirait ainsi le passant pour l’entraîner dans le gouffre.
Riesige Felsen stehen und liegen entlang des Stromes, der hier in der Nähe in den Saint Peris See mündet, und formen den Rahmen für diese Parade, die entlang des Dorfes Capel Curig verläuft und den oberen Teilen eine gewisse Düsterheit verleiht. Nicht weit entfernt liegt ein Felsen, der ‘Merlins Festung’ [Dinas Emrys] genannt wird, gefolgt von einem weiteren See, Dinas Lake, der von großartigen Bergen umfasst wird, und auf der anderen Seite des Snowdon die romantische Brücke von Aberglaslyn, die ihre eigene Legende als Gipfel der Awen [Eingebung] hat. In vergangenen Zeiten konnte man sich über ihre efeubedeckten Geländer lehnen und aus den Tiefen gequälte Schreie, wie die eines Ertrinkenden, hören. Aber wehe dem mitfühlenden Reisenden, der dem Notleidenden zu Hilfe eilen wollte! Das Stöhnen war nichts weiter, als ein Streich des Wassergeistes, eine Art walisischer Loreley, der Vorbeigehende so ins Wasser lockte, um sie in den Abgrund ziehen zu können.
Encore quelques kilomètres et nous voici à Capel Curig, un des plus beaux villages du district. Les maisons y sont élégantes, bien disposées pour procurer aux touristes le confortable et de ravissants points de vue, c’est un bon centre pour faire l’ascension de Shabod de Llewellyn de Glider Fach. Là on entre dans une vallée formée à gauche par Shabod et Glider Fach et au fond duquel serpente un torrent que nous allons longer jusqu’à Pen-y-Gwryd. Il tombe dans deux petits lacs appelés Mymbyr, et s’échappe du dernier pour grossir la Llugwy. A sa sortie du dernier lac il est traversé par un pont rustique d’où l’on a une des vues les plus grandioses de Snowdon. Supportée par Lliwedd à gauche et par Crib Goch à droite. On est encore à la distance d’environ 10 kilomètres du centre. Il était 5 heures quand nous arrivâmes à Pen y Gwryd. Nous y fûmes reçus très cordialement par nos hôtes Mr et Mme Owen.
Nach ein paar Meilen erreichen wir Capel Curig, eines der schönsten Dörfer in der Gegend. Die Häuser sind elegant und so gelegen, dass sie Touristen bequeme Aussichtspunkte bieten, und das Dorf ist ein guter Ausgangspunkt, um Siabod Llewellyn und Glyder Fach zu erklimmen. Dort betritt man ein Tal, das auf der linken von diesen beiden Bergen begrenzt wird und an dessen Ende sich ein Strom windet, dem wir bis Pen-y-Gwryd folgen werden. Das Wasser fällt in zwei kleine Seen namens Mymbyr und verlässt den zweiten, um dann in den Llugwy zu münden. Dort wo der Fluss den See wieder verlässt, wird er von einer kleinen Brücke überspannt, von der aus man einen der beeindruckendsten Ausblicke auf den Snowdon hat, flankiert zur Linken von Lliwedd und zur Rechten von Crib Goch. Wir sind noch immer ca. 10 km vom Zentrum entfernt. Es war fünf Uhr, als wir Pen-y-Gwryd erreichten, wo wir von unseren Gastgebern, Mr. und Mrs. Owen, herzlich willkommen geheißen wurden.