Holyhead, auf Holy Island gelegen, ist die größte Stadt auf Anglesey und ein wichtiger Hafen mit Fährverbindung nach Irland. Diese Ecke der Insel ist mit Überresten von Rundhütten, Grabkammern und Monolithen übersäht, welche eine Besiedelung mindestens bis in die Neusteinzeit zurückverfolgen lassen. Im vierten Jahrhundert wurde hier von den Römern ein Fort oder Caer erbaut, welches als Außenposten für das Lager Segontium (nahe Caernarfon) diente. Im sechsten Jahrhundert gründete der Heilige Cybi eine Kirche und Kloster am Ort des ehemaligen Armeelagers. Der walisische Name für Holyhead, Caergybi, verweißt daher auf die römischen und christlichen Ursprünge des Ortes.
Viele Jahrhunderte lang diente Holyhead als Hauptverkehrsverbindung mit Irland, aber Telfords Straße (die heutige A5) und Menai-Hängebrücke, zusammen mit der Eröffnung einer Bahnverbindung zwischen Chester und Holyhead im Jahr 1844, trugen massiv zum Stadtwachstum bei. Der zunehmnde Verkehr zu See erforderte den Neubau des Hafens mit genug Platz für 1000 Schiffe. Holyheads Wellenbrecher wurde zur selben Zeit erbaut, um den „Neuen Hafen“ für hier ankernde Schiffe sturmfest zu machen. Mit 3 Kilometern Länge ist er der längste Wellenbrecher Großbritanniens.
Malerisch auf einem felsigen Inselchen gelegen gibt der Leuchturm „South Stack“ nicht nur Zeugniss von Holyheads historischer Bedeutung für die Schiffahrt, sondern ist auch eine Warnung vor den tückischen Felsen unterwasser. Erbaut im Jahr 1809 ist der Leuchtturm noch heute in Betrieb und für die Öffentlichkeit begehbar. Im 19. Jahrhunders nisteten hier auf den Klippen große Seevogelkolonieen und viele Touristen kamen nach South Stack, um sich am Schauspiel tausender kreischender, durch die Luft segelnder Möven zu erfreuen.
So krank und matt ich bin, hat mir doch die Exkursion nach dem neu erbauten, 4 Meilen entfernten Leuchtthurme, ungemein viel Vergnügen gewährt. Obgleich die Oberfläche der Insel Anglesea sehr flach erscheint, so erhebt sie sich doch, am Ufer der irländischen See, in höchst malerischen, abgerissenen Felsenwänden, bedeutend hoch aus den stets brandenden Fluthen. Auf einem solchen, vom Ufer etwas entfernten, einzeln hervorragenden Felsen, steht der Leuchtthurm. Nicht nur senkrecht, sondern unter sich zurückweichend, fallen diese, über alle Beschreibung wilden Gestade, mehrere hundert Fuß tief nach dem Meere hinab, und sehen aus, als seyen sie durch Pulver gesprengt, nicht von der Natur so gebildet. Auf einem dichten Teppich von kurzem gelben Ginster und karmoisinrother Haide, gelangt man bis an den Rand des Abhangs, dann steigt man auf einer roh in den Stein gehauenen Treppe, von 4 bis 500 Stufen, bis zu einem in Stricken hängenden Stege hinab, auf dem man sich, an die Seitennetze anhaltend, über den Abgrund, der beide Felsen trennt, so zu sagen, hinüber schaukelt. Tausende von Seemöven, die hier zu brüten pflegen, umschwebten uns auf allen Seiten, unaufhörlich ihre melancholische Klage durch den Sturm rufend. Die Jungen waren erst kürzlich flügge geworden, und die Alten benutzten wahrscheinlich das ungestüme Wetter zu ihrer Einübung. Man konnte nichts Graziöseres sehen als diese Fluglektionen. Leicht erkannte man die Jüngeren an ihrer grauen Farbe und ihrem noch ungewissen Schwanken, während die Alten, fast ohne einen Flügel zu rühren, minutenlang, blos vom Sturm gehalten, wie in der Luft versteinert hingen. Die jungen Vögel ruhten auch öfters in den Felsenspalten aus, wurden aber von ihren strengen Aeltern immer schnell wieder zu neuer Arbeit genöthigt.
Der Leuchtthurm ist völlig dem bereits erwahnten in Flamboroughhead an der englischen Ostküste gleich, nur ohne rothe revolving lights. Auch hier war die Nettigkeit der Oehlkeller und die außerordentliche Reinlichkeit der spiegelblanken Lampen bewunderungswerth. Außerdem bemerkte ich eine ingenieuse Art Sturmfenster, die man ohne Mühe und Gefahr des Zerbrechens, auch beim heftigsten Winde, öffnen kann, und eine vertikale Steintreppe, gleich einer gezackten Säge, die viel Raum erspart. Beide Gegenstände lassen sich jedoch ohne Zeichnung nicht ganz anschaulich machen.
Die Krone läßt in Holyhead in diesem Augenblick einen Hafen bauen, der an Großartigkeit den Hafen von Kingstown [Dún Laoghaire in Ireland] noch weit übertreffen wird. Vermittelst dreier Locomotiven werden aus den eine halbe Meile entfernten Steinbrüchen fortwährend Steinmassen in das über 50 Fuß tiefe Meer geschüttet. Die Unternehmner bedienen sich dabei galvanischer Batterien zum Anzünden der ganz colossalen Pulvermassen, durch welche die Felsen gesprengt werden. Zu einer einzigen Ladung in drei verschiedenen Minen wurden nicht weniger als 5000 Tonnen Pulver verwendet und die Explosion war so gewaltig, daß 36.000 Tonnen Steine in die Luft flogen. Viele Steine haben 20 Tonnen an Gewicht. Zur Herstellung des ganzen sind 5-6 Millionen Tonnen erforderlich, wovon bereits über eine Million am Meeresgrunde liegt. Von 12 bis 1500 Arbeitern werden täglich 4000 Tonnen beschafft. Die Basis des Dammes ist 600 Fuß breit; der Pier soll eine Länge von 2000 Fuß bekommen.
Holyhead est tout à la fois un rocher et une île; c’est plus qu’un rocher, moins qu’une île. On l’aperçoit de fort loin, à cause de sa couleur blanche qui se détache sur les teintes variées du ciel et de la mer d’Irlande. Gracieux point blanc à l’horizon, il a été invoqué des milliers de fois, et a donné aux uns, à ceux qui l’approchent de l’espoir et du regret aux autres, à ceux qui le quittent. Le port y est sûr, garanti du nord et de l’ouest, de sorte qu’en venant de Dublin, vent arrière ou sur le flanc, on prend l’entrée au large et l’on arrive par le golfe situé entre l’île d’Holyhead et celle d’Anglesea. Il paraît que la position d’Holyhead est jugée bonne par la marine du commerce et la marine de l’état qui y trouve un point de défense à l’occident de la Grande-Bretagne. Le port, quand nous y entrâmes, avait une animation, une gaîté qui me charmait. Ah! Si nos petits ports avaient cet aspect remuant, cette tournure apprêtée, cet apparat maritime, ces chantiers, ce peuple de marins toujours en activité de services! Il est impossible de ne pas songer à la belle France, quand on est français et qu’on voudrait donner à sa patrie tout ce qui lui manque, tout ce que possèdent les autres nations et les nations voisines et puissantes avant toutes les autres. Tout ici respire le succès. Il faut voir avec quelle habilité tous les îlots de cette pointe où nous venons d’aborder, sont liées entr’eux par des môles, des murailles et des ponts suspendus au besoin, puis tous ces ouvrages de castors patients et opiniâtres, éclairés le soir par des phares resplendissants qui indiquent aux nautonniers l’approche de cette côte ardue, souvent inhospitalière.
Holyhead ist zugleich Felsen und Insel: es ist mehr als ein Felsen, aber weniger als eine Insel. Man kann es schon von weitem sehen, dank seiner weißen Farbe, die sich vom Himmel und der Irischen See abhebt. Sehnsuchtsvoller weißer Punkt am Horizont, so wurde es schon tausendfach genannt; er gibt denen, die sich dem Ort nähern, Hoffnung, und löst Bedauern in denen aus, die ihn verlassen. Der Hafen ist sicher im Norden und Westen geschützt, sodass man, wenn man sich ihm von Dublin aus mit Rücken- oder Seitenwind nähert, den der offenen See zugewandten Eingang passiert und im Golf zwischen Holyhead und Anglesey anlegt. Holyheads Lage scheint sowohl von der Handelsflotte, als auch der britischen Marine geschätzt zu werden; für letztere dient sie als Verteidigungspunkt im Westen Großbtitanniens. Als wir im Hafen ankamen, bezauberten mich die Lebhaftigkeit und der herrschende Frohsinn. Ach, wenn doch nur unsere kleinen Häfen eine solche Geschäftigkeit, Leistungsbereitschaft verstömten; solch maritimer Pomp, solche Werften, solch emsige Seeleute bei der Arbeit! Es ist unmöglich, nicht an das schöne Frankreich zu denken, wenn man selber Franzose ist und seinem Heimatland gerne alles geben würde, was ihm fehlt und worüber benachbarte Länder verfügen. Hier strahlt alles Erfolg aus. Man muss gesehen haben, wie geschickt all die kleinen Inseln durch Wellenbrecher, Mauern und Hängebrücken miteinander verbunden worden sind und wie geduldig und geschickt die Bauleute hier vorgehen. Alles wird bei Nacht von Leuchttürmen erhellt, die den Navigatoren auf See signalisieren, dass ihre Schiffe sich dieser rauen und oft unwirtlichen Küste nähern.
Holyhead est situé au nord d’une petite île qui communique par un pont, avec la côte occidentale de celle d’Anglesey. C’est là que l’on s’embarque communément pour Dublin. La distance est de vingt lieues que l’on fait en huit heures. Chaque jour il part un paquebot pour cette destination. La fréquentation de ce port y a attiré quelque commerce. En venant de la ville, on y entre par une espèce de porte triomphale. La jetée qui le ferme est revêtue en maçonnerie. A l’extrémité s’élève un fanal. Des grues, des hangars garnissent ses quais spacieux. Tous ces ouvrages sont récens. La côte est semée d’écueils. D’énormes masses de rochers arrachés du rivage, y forment des cavernes où les vagues s’engouffrent avec un bruit horrible. Les oiseaux de mer se plaisent parmi ces remous, au sein des brisans. Ils se jouent dans les flots d’écume qui s’envolent comme des nuages; ou, perchés sur des pics inabordables, ils bravent la lame qui les baigne à chaque instant et se retire aussitôt. Près de nous de pauvres Irlandais regardaient ce spectacle attrayant.
Holyhead liegt im Norden auf einer kleinen Insel, die durch eine Brücke mit der westlichen Küste von Anglesey verbunden ist. Von hier werden normalerweise die Schiffe nach Dublin bestiegen. Die Entfernung beträgt 20 Meilen, und das Ziel kann in acht Stunden erreicht werden. Täglich verlässt ein Dampfschiff den Hafen Richtung Dublin. Die Betriebsamkeit dieses Hafens hat einigen Handel angezogen. Vom Stadtzentrum aus betritt man ihn durch eine Art Triumphbogen. Die Mole ist mit Mauerwerk verkleidet und an ihrem Ende steht ein Leuchtfeuer. Kräne und Hangars füllen die großzügigen Kaianlagen. Alles ist sehr neu. An der Küstenlinie ziehen sich Riffe entlang. Riesige Felsbrocken, die aus dem Ufer gerissen wurden, bilden Höhlen, in denen die Wellen schreckliche Geräusche erzeugen. Die Seevögel fühlen sich in den Strudeln der Brandung wohl. Sie spielen in dem Schaum, der wie Wolken in den Himmel fliegt; oder sitzen auf unerreichbaren Spitzen und blicken über die Wellenkämme. In unserer Nähe beobachteten einige arme Iren dieses schöne Schauspiel.