Als ein Dämmerbild voll Frische und Waldkühle trat uns bald das Dörflein Betwys y Coed, das Brückendorf, entgegen. Es heißt so wegen einer Brücke, der s. g. Pont y Pair oder Kesselbrücke, die hier über den [Llygwy] führt. Der Brückenbogen von Pont y Pair, mit wildem Gewächs ganz behangen, umspannte mir eins der lieblichsten Bilder, die ich jemals gesehn. Über den Felsen, rings um mich, donnerten die Waßer; in einem Moosfelsen gelagert, und vom Waßer umstrudelt, sah ich drei jugendliche Frauengestalten, die Nixen dieses Stromes! Im Waßerspiegel glänzte das Gold der Abendröthe. Am Ufer durch Tannenstämme, die bis oben hinauf röthlich beleuchtet waren, glühte ein Feuer und überstrahlte das dämmergrüne Gebüsch. Eine reizende Waliserin saß auf der Gartenmauer hinter den Bäumen; Kinder in weißen Gewändern umspielten sie. Und zur andern Seite, aus einer Schmiede stieg blauer Dampf empor, glühende Funken flogen und knisterten darin und fielen zuletzt wie ein Goldregen über das dunkle Waßer nieder. Und alles Das auf einem grünen Waldhintergrunde und in duftiger Dämmrung. Es gieng mir wie ein glänzender Traum vorüber.
Die Axe dieser [Waterloo] Brücke liegt rechtwinklicht über dem Stromstrich des Flusses, der hier besonders hohe Ufer hat. ...
Die beiden äussern Rippen sind besonders verziert und tragen in ihren 20 Zoll hohen Bogenkränzen ... eine künstlich durchbrochene Arbeit, welche in einer Zusammensetzung von Buchstaben besteht, deren englischer Text im Deutschen ungefähr also lautet: „diese Brücke wurde im demselben Jahre gegründet, als die Schlacht von Waterloo geschlagen ward.“
In den vier Gewölbswinkeln der zwei Stirnrippen finden wir in vollendeter Gussarbeit eine Rose, als Emblem von England, eine Distel, als solches von Schottland, das drelättrige Kleeblatt als Sinnbild von Irland und endlich den Lauchstengel, als jenes von Wallis, wobei die beiden letzern Bilder in der flussaufwärtsstehenden und die beiden erstern in der flussabwärtsstehenden Stirnrippe angebracht sind. Auch dieser Bau ist von dem Ingeneur Telford projectirt und ausgeführt worden. Im Jahr 1816 wurde er dem Publikum geöffnet. Ihre Breite misst 32 Fuss, sie hat erhöhte Fusswege und ein geschmackvoll verziertes Geländer.
Der Eintritt von Bettws-y-Coed wird auf malerische Weise durch eine Gruppe gothischer Häuser neben einer aus dem fünfzehnten Jahrhundert herrührenden Brücke, Pont-y-Pair, bezeichnet. Letztere, aus vier unregelmäßigen mit Epheu überwachsenen Bogen bestehend, unter denen ein munterer Wasserfall durchhüpft, ist das Werk des eingeborenen Maurers Howel. Weiter unten fließt der Llugwy ruhig, bis er sich eine halbe Meile weiter in den Conway ergießt. Dieser Ort ist ein Lieblingsaufenthalt englischer Landschaftsmaler, deren weiße Schirme man thalauf und thalab an verschiedenen Orten wahrnimmt. In den verschiedenen Thälern, die sich hier vereinigen, findet man die verschiedenartigsten Vorwürfe, idyllischer, pastoraler und romantischer Landschaft. Felsen aller möglichen Arten und Formen sind entweder nackt und in großen Formen zu finden, oder theilweise von reicher Vegetation bedeckt; knorrige, kräftige stolze Eichen, graziöse Buchen, düstere Kiefern und schlanke Tannen sind einzeln, in Gruppen oder Gehölzen über Thäler und Hänge verstreut und beide Flüsse enthalten eine große Anzahl von Stromschnellen und Fällen.
Dans la gorge des Fées, profonde et étroite crevasse creusée dans le roc vif par le Conway, qui y dégringole en tourbillons d’écume, les paysagistes envahissent le lit même du torrent, où, sans crainte des coryzas qui les guettent, ils piochent diligemment le même effet de lumière frisante sur l’eau, le feuillage et les rochers. Il s’y commet de lamentables crimes de lès-art! Mais le modèle console des copies, et, s’ils tiennent de la place, les touristes de cette espèce ont du moins le mérite de n’être pas bruyants.
Im Fairy Glen, eine schmale, tiefe Spalte, die vom Wasser des Conwy-Flusses in den Stein gegraben wurde, der dort als schäumende Wasserwirbel hinabfällt. Die Landschaftsmaler stellen sich mitten in das Flussbett, wo sie, nichtachtend der Erkältung, die sie sich zuziehen könnten, versuchen, das Spiel des Lichts auf Wasser, Blättern und Fels auf die Leinwand zu bannen. Schreckliche Verbrechen an der Kunst werden hier begangen! Aber das Original tröstet über die Kopien hinweg und, obwohl sie Platz einnehmen, hat diese Art Tourist wenigstens den Vorteil, nicht laut zu sein.