Die kleine Markt- und ehemalige Hauptstadt des historischen Counties Brecknockshire befindet sich an der Einmündung des Flusses Honddu in den Usk. Die Römer legten hier zur Zeit ihrer Besatzung einst eine Kavalleriebasis zum Zweck der Eroberung von Wales an. Im elften Jahrhundert ließen die Normannen eine Burg errichten, wiederum bedingt durch die strategisch günstige Lage der Stadt an einem der wenigen befahrbaren Furten des Flusses. In der Mitte des 13. Jahrhunderts wurden die Stadtmauern angelegt. Nur wenig ist von ihnen erhalten, da sie während der englischen Bürgerkriege zerstört wurden. Die Kathedrale von Brecon stammt aus dem elften Jahrhundert und wurde dem Heiligen Johannes geweiht. Sie ist die jüngste Kathedrale in Wales, da sie erst 1923 zum Sitz des Bischofs von Swansea und Brecon wurde, als Folge der Entstaatlichung der Anglikanischen Kirche in Wales drei Jahre zuvor.
Brecons günstige Lage nördlich der Brecon Beacons macht es für Touristen seit ehedem zu einem Lieblingsreiseziel. Mit der schrittweisen Verbesserung der Straßen in Wales seit dem späten 18. und frühen 19. Jahrhundert wurde es zudem ein wichtiger Knotenpunkt und Haltestelle für Postkutschen. Dank dieser Entwicklung, kamen viele Reisende auf einen Besuch vorbei. Im Jahr 1844 machten hier Carl Carus und König Friedrich August II. von Sachsen auf ihrer Tagesreise von Merthyr Tydfil nach Aberystwyth kurze Station, und erfreuten sich am lebhaften Treiben auf dem Markt und der schönen Umgebung.Dieses Brecon scheint ein Ort für Touristen zu seyn, welche die nahegelegenen Gebirge besteigen und an landschaftlicher Natur sich erbauen. Ein trefflich eingerichtetes Hotel öffnet dort seine Thüren, nahe dabei findet sich eine alte mit Epheu umrankte Kirche von hübschen Anlagen eingeschlossen; die Aussicht auf schöne von Sonnenlicht und Wolkenschatten umspielte Gebirge ist einladend genug – allein alles dieß hält uns nicht auf, und abermals weiter bringen uns eilende Rosse nach Rayader.
Breknok ist abermals eine artige, ziemlich beträchtliche und wohlaussehende Stadt mit vielen feinen Gebäuden darin. – Allein der schönste Strich Landes auf dieser ganzen Reise ist zwischen Breknok und Monmouth. Die Berge sind voll der schönsten Form, ziemlich hoch und doch bis aus die Spitze hinauf vollkommen angebaut. Die Getraidefelder sind in der besten Ordnung; aber der Wiesen und Weiden giebt es weit mehrere.