Die Menai-Hängebrücke, erbaut zwischen den Jahren 1819 und 1826, gilt noch heute als eine der höchsten Errungenschaften des Bauingenieurs Thomas Telford. Die Brücke liegt an der A5, der historische Hauptverkehrs- und Postweg zwischen Dublin und London über Holyhead. Vor der Eröffnung der Brücke mussten Reisende, Waren, Pferde und Kutschen per Fähre über die teuflisch schnellen Wasser der Menai-Enge setzen. Im Gegensatz dazu wurden die Rinder ins Wasser getrieben, in der Hoffnung, dass die wertvollen Tiere beim Hinüberschwimmen nicht ertranken.
Die Menai-Hängebrücke ist 416 Meter lang und der Abstand zwischen den zwei Hauptpfeilern beträgt 176 Meter. Die Straße hängt von Ketten getragen 30 Meter über dem Meeresspiegel, so dass Segelschiffe bequem unter ihr hindurchfahren können. Der Bau wurde vom Britischen Parlament in Auftrag gegeben und kostete £120.000. Nicht eingerechnet in diese Summe waren die 26.394 Pfund Sterling, 7 Schillingen, und 6 Pennies, die Miss Silence Williams als ehemalige Betreiberin des Fährdienstes über die Menai-Enge erhielt. In der britischen Geschichte war dies wohl die höchste Entschädigung, die je an eine einzelne Person gezahlt wurde!
Seit den frühen Tagen ihrer Erbauung hat Telfords Brücke so manche Touristen angezogen, die die monumentalen Proportionen des Baus bestaunten. Als die erste Kette am 20. April 1825 angebracht wurde, reisten Viele an die Ufer der Menai-Enge, um dem zweistündige Spektakel beizuwohnen und welches einen krönenden Abschluss mit dem Gang zweier Bauarbeiter über die Kette fand. Nach ihrer Vollendung kamen noch mehr Besucher aus dem Ausland. Unter ihnen befanden sich viele Ingeneure, die Telfords Brücke von allen Winkeln unter die Lupe nahmen, ihre eigenen Messungen anstellten und des Baumeisters kühnes, doch elegantes Design bewunderten.
In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde die Hängebrücke restauriert und der Gehweg aus der Mitte an die jeweiligen Seiten der Brücke verlegt. Erst 2005 wurden mit der Neustreichung der Brücke die letzten Reparaturen durchgeführt.Nach neun Uhr begab ich mich auf die Wanderung der 2 Engl. Meilen entfernten Kettenbrücke (Suspension Bridge) welche Wales mit Anglesea verbindet. Sie ist erst seit vier Jahren vollendet. Früher mußte man über den schmalen Meeresarm in einem Boote sich übersetzen lassen. Um jenen wundervollen Bau zu sehen, hatte ich die Reise hieher unternommen, und bin im höchsten Grade belohnt worden. Mein Weg führte mich durch die an einer kleinen Bucht gelegene Stadt, dann über einen felsigen Hügel. Bald erreichte ich die große herrliche Straße, welche nach Anglesea führt, und erblickte zugleich den schmalen Meeresarm, der diese Insel von Wales scheidet. Untersuchungen des Gesteins am Wege hielten mich einige Zeit lang auf. Dann erblickte ich aber in der Ferne das Riesenwerk, und nun überwand das Interesse welches solches einflößte, den Eifer, mit welchem die Structur der Felsen untersucht worden. Bei jedem Schritte stellte sich die unbeschreiblich kühne Brücke deutlicher und vollständiger dar. An 100 Fuß hohe, gemauerte Bögen steigen an beiden Enden zu 3 und 4 aus dem Wasser empor, und der weite Raum zwischen den beiden äußersten, der 500 Fuß beträgt, ist durch die an einem aus vier Reihen bestehenden Systeme, kettenartig vereinigten eisernen Stangen aufgehängte Brücke verbunden. Von beiden Seiten führen gemauerte Bögen, über welche die Ketten zu den Befestigungspuncten an den äußersten Enden der ganzen Brücke fortgeleitet sind, zum mittleren Haupttheil derselben. Zu beiden Seiten sind Bahnen für das Fuhrwerk, und in der Mitte befindet sich die Bahn für Fußgänger. Weit verfolgt das Auge unter der Brücke durch den Meeresarm, und ein herrlicher Anblick ist es, wenn ein Schiff mit vollen Seegeln unter derselben sich fortbewegt. Man erhält dadurch erst das Maaß für die Höhe der Brücke über dem Wasserspiegel, so wie die verhältnißmäßig sehr geringe Größe eines über die Brücke fortschreitenden Menschen die kolossale Größe derselben bestimmter schätzen läßt. Ich gieng über die Brücke hin und zurück, und sehr schwer wurde es mir, mich von dem unvergleichlichen Anblicke derselben zu trennen. Sie ist ohne Zweifel die größte und schönste Brücke dieser Art, welche bisher gebauet worden.
Wie Erwin von Steinbach durch den Bau des Straßburger Münster schon bei seinen Lebzeiten sich das schönste Denkmal gesetzt hat, so Telford durch die Menai-suspension-bridge. Befände sich die Conwaybrücke in unmittelbarer Nähe, so daß man einen sicheren Vergleich anstellen könnte, so würde diese in eben dem Maße verschwinden als ein neben einem Linienschiffe liegender Ostindienfahrer liliputartig erscheint.
Bevor diese Brücke gebaut wurde, war die Verbindung Englands und Irlands vorzüglich im Winter eine unsichere und gefährliche. Nur durch eine feste Brücke über die Menai Strait konnte eine ununterbrochene Passage hergestellt werden. Im Jahre 1818 legte Telford den Plan seines genialen Gedankens dem Parlamente vor; 1820 wurde der Grundstein der ersten Pfeiler gelegt, und schon 1826 die Brücke dem Verkehr übergeben.
Die Brücke besteht aus drei Theilen. Drei Pfeiler sind auf der Küste von Carnarvonshire errichtet; es folgt dann die eigentliche Kettenbrücke, die eine Länge von 560 Fuß hat, dann die im Meeresgrund erbauten, der Insel Anglesey zugekehrten Pfeiler. Der erste und letzte Theil der Brücke wird von den Engländern pier genannt. Die ganze Brücke ist 910 Fuß lang. Die Höhe über dem Spiegel des hohen Wasserstandes beträgt 160 Fuß.
In der Mitte der Brücke befindet sich der Weg für die Fußgänger, an beiden Seiten für die Wagen eine Passage; jede hat eine Breite von 12 Fuß. Die ganze Brücke hat 120,000 £ Sterling gekostet [ca. £10,3 Mio. oder €11,3 Mio. in 2017]. Wir ließen unsere Wagen zu Anfang der Brücke halten und gingen zu Fuß hinüber, um von der Mitte der Brücke aus die prachtvolle Aussicht nach beiden Seiten der Menai Strait zu genießen.
Au travers de ce vaste tableau de marine, un grand chemin se dessine parmi les nuages. Jeté dans l’espace, il semble ne tenir qu’à de faibles cordages, et franchit un intervalle d’environ douze pieds. ... Qu’on est pressé de tenter soi-même ce passage curieux, d’éprouver les sensations que l’imagination y attache! Je l’ai d’abord parcouru à pied, marchant avec lenteur. Des chariots allaient et venaient en même temps, comme s’ils eussent été en rase campagne. Remontés en voiture, nous l’avons franchi au grand trot. L’eau était haute. Nous la voyions à cent pieds de profondeur. Les barques qui voguaient au-dessous de nous semblaient des esquifs, et leurs matelots des enfants. Un navire de cinq cents tonneaux aurait pu passer toutes voiles déployées sans risquer de heurter aucun des points de cette voûte aérienne. ...
Ce spectacle [la pose de la chaîne] avait attiré chaque fois une grande affluence. On parle encore aujourd’hui de l’enthousiasme des curieux qui se pressaient sur les hauteurs d’alentour, ou remplissaient les barques pavoisées dont le détroit était couvert. La fête la plus solennelle fut celle de l’ouverture du pont. Elle eut lieu le 30 janvier dernier à une heure après midi. Malgré la pluie tombée par torrents pendant toute la matinée, on arrivait de toutes parts. Avant midi le temps s’éclaircit et devint magnifique. La malle de Londres à Dublin passa la première. Des voitures particulières la suivirent. Leur nombre augmentait à chaque instant. On les voyait courir entre les drapeaux qui flottaient au-dessus du pont et le long de ses garde-fous. Le canon tirait par intervalles. Un corps de musique faisait retentir l’air de fanfares nationales.
In dieser ausgedehnten Seelandschaft kann man einen Pfad ausmachen, der durch die Wolken schneidet. Er erstreckt sich über den Himmel und scheint nur von schlanken Seilen gehalten zu werden, während er sich über eine Lücke von zwölf Fuß Breite spannt. Wir können es kaum erwarten, selbst diese bemerkenswerte Konstruktion zu erkunden und die Empfindungen zu fühlen, die sich unsere Fantasie bei ihrem Anblick ausmalt. Ich überquerte sie zuerst langsam zu Fuß. Karren fuhren in beide Richtungen vorbei, als würden wir uns mitten auf dem Land befinden. Zurück in der Kutsche überquerten wir die Brücke in schnellem Tempo. Aus 100 Fuß Höhe konnten wir sehen, dass das Wasser hoch stand. Die Boote, die unter uns segelten, wirkten auf uns wie Jollen und die Segler wie Kinder. Ein Schiff von 500 Tonnen Gewicht hätte unter diesem luftigen Bogen hindurchfahren können, ohne eine Kollision befürchten zu müssen. ...
Während der Errichtung der Brücke hatte das Schauspiel [die Anbringung der Ketten] jedes Mal eine Menschenmenge angezogen. Heute noch sprechen die Leute von der Begeisterung der neugierigen Menschen, die zu den umgebenden Erhebungen, oder zu den Boten auf der Strait eilten, um einen guten Blick zu haben. Die Eröffnung der Brücke war eine feierliche Veranstaltung. Sie fand am vergangenen 30. Januar um 13 Uhr statt. Trotz strömenden Regens kamen die Menschen von nah und fern. Das Wetter klarte rechtzeitig auf und es wurde ein strahlender Tag. Als Erste passierte die Irish Mail von London nach Dublin die Brücke, gefolgt von immer mehr privaten Kutschen. Wir sahen sie zwischen den Fahnen, welche die Brücke schmückten. Ab und an wurden aus einer Kanone Salutschüsse abgefeuert. Eine Blaskapelle füllte die Luft mit Nationalliedern.
Quelque temps après, M. Telford construisit le fameux pont de Menay, le plus hardi et le plus élégant de tous les ponts suspendus jusqu’au jour où fut jeté sur la vallée de la Sarine le pont de Fribourg en Suisse. Le pont de Menay ou de Bangor joint l’île d’Anglesey à la côte d’Angleterre; les plus grands bâtiments passent dessous à pleines voiles. Sa longueur totale est de 516 pieds, son tablier est à 100 pieds au-dessus du niveau de la haute mer. ...
Le véritable point de vue pour considérer le pont de Menay, est sur la grève, à environ cent pas de distance, auprès de quelques cabanes de pêcheurs. On dirait d’un merveilleux bijou en filigrane, qu’une fée se serait amusée à jeter dans les airs. Quand on voit à demi voilée par les chaînes une diligence attelée de quatre chevaux glisser rapidement sur cette arche de 100 pieds de haut et de 600 pieds d’ouverture, on dirait presque une volée d’alouettes prises dans un filet. Des hommes occupés à peindre les chaînes, me firent l’effet de grosses mouches. Le pont a une chaussée et deux trottoirs. Le tablier entier repose sur une grille de fer, de sorte qu’au premier accident qui survient, les planches s’enlèvent facilement et on les remplace par d’autres. Tous les trois ans le fer reçoit une couche de peinture, destinée à le garantir de la rouille. L’architecte à qui l’on doit ce bel ouvrage, s’appelle Telford.
Einige Zeit später baute Mr. Telford die berühmte Menai-Brücke, welche die kühnste und eleganteste aller Hängebrücken war, bis zu dem Tag, als die Fribourg Brücke über das Sarintal in der Schweiz errichtet wurde. Die Menai- oder Bangor-Brücke verbindet die Insel Anglesey mit der englischen Küste; sogar die größten Schiffe können mit vollständig gesetztem Segel unter ihr durchfahren. Ihre Gesamtlänge beträgt 516 Fuß und die Straße liegt bei Flut 100 Meter über der Wasseroberfläche. ...
Die beste Aussicht auf die Menai-Brücke hat man vom Ufer, ca. 100 Schritte entfernt, neben einigen Fischerhütten. Für alle Welt sieht sie aus wie ein Juwel, das von einer Fee in die Luft geworfen wurde. Wenn man zwischen den Ketten einen Blick auf eine Kutsche erhascht, die von vier Pferden über diesen 100 Fuß hohen, 600 Fuß weiten Bogen gezogen wird, wirkt es fast wie ein Schwarm Lerchen, die in einem Netz gefangen sind. Männer, die die Ketten anstreichen, kamen mir wie große Fliegen vor. Die Brücke hat eine Straße und zwei Fußwege. Alles stützt sich auf ein Eisengitter, sodass Schäden schnell und effektiv behoben werden können, indem einfach ein Abschnitt ausgetauscht wird. Alle drei Jahre erhält das Eisen einen frischen Anstrich, um es vor Rost zu schützen. Der Architekt, dem wir dieses Bauwerk verdanken, heißt Telford.