Die buntgefärbte Mondlandschaft um Parys Mountain ist Beweis für die ehemals florierenden, weltberühmten Kupferminen auf Anglesey. Obwohl archäologische Funde zeigen, dass bereits in der Bronzezeit Kupfer auf dem Parys Mountain abgebaut wurde, begann der industrielle Abbau erst mit der Entdeckung eines besonders reichen Lagers im Jahr 1768. Betrieben von Thomas Williams, dem ersten „Kupferkönig“ des Landes, und im Besitz von Nicholas Bayley, Parlementsabgeordneter fpr Anglesey, waren die Parys-Mountain-Kupferminen in den 1780ern die weltweit größten ihrer Art. Die Kupfererze wurden aus dem nahegelegenen Hafen von Amlwch nach Swansea verschifft, dem damaligen Weltzentrum der Kupferindustrie, und erlangten besonderen Ruhm, als das fertige Kupfer als Verkleidung an den Rumpfen von Nelsons Kriegsschiffen verwendet wurde.
Viele ausländische Besucher kamen zu den berühmten Kupferminen auf dem Parys Mountain um die Abläufe im Tagebau und Vorarbeiten in der Kupferverhüttung unter die Lupe zu nehmen, als auch die großen Minenlöcher und bunten Abraumhalten zu bestaunen. Im Jahr 1796 reiste der junge österreichische Graf Gottfried Wenzel von Purgstall durch ganz Wales und kam auch hier vorbei. Er beschrieb sich selbst als Laie, der selbst nicht viel von den technischen Aspekten der Verhüttung verstand. Sein Reisebericht gibt einen guten Eindruck vom Bergwerk in seiner Blütezeit. Ungefähr zur selben Zeit verbrachte August Gottfried Lentin einige Wochen in Nordwales mit der Absicht, die Tagebauaktivitäten um Parys Mountain im Detail zu untersuchen. Noch heute gelten seine Briefe als eine der besten zeitgenössischen Beschreibungen der Kupferförderung, seine verwandten Industrien und ihre ökologischen und sozialen Auswirkungen auf die Insel Anglesey und ihre Einwohner.
Obwohl sich der Sektor mit Beginn des 19. Jahrhunderts rasch im Niedergang befand, sind die Folgen der Kupferförderung mit ihren knallbunten Abraumhalden und den verstreut liegenden Industrieruinen noch heute sichtbar. Trotz anhaltender Anstrengungen gegen die Verunreinigung von Boden und Wasser wachsen hier noch immer seltene Pflanzen. Ortsansässige Wanderleiter bieten heutzutage Ausflüge in die historischen offenen Gruben und zu den Abbaustufen an.
Der höchste ... liegende Hügel heisst Paris oder Mona Mountain, und in diesem befindet sich das mächtigste jetzt bekannte Kupferbergwerk. Die ... Felsenmassen, welche vom Ufer bis zur Spitze von Paris Mountain allenthalben über den Boden hervorragen, bestehn aus grünlich grauem oder röthlichem Schieferthon, der sehr häufig mit Quarzadern durchschnitten ist, die zuweilen zwölf bis sechzehn Zoll mächtig sind, und in welchen man Kupferkies, und hin und wieder auch Fahlerz und Bleiglanz eingesprengt findet. In einer dieser hervorragenden Felsenmassen entdeckte man auch fasrigten und derben grünen Asbest, allein durchaus keine Spuren von Versteinerungen, oder andern mineralogischen Merkwürdigkeiten. ...
Wer hätte nicht glauben sollen, dass ein Teich voll Kupferwasser, und eine alte Sage, dass die Römer hier auf Kupfer gebaut haben sollten, nicht schon weit früher auf die Entdeckung dieses Bergwerks geleitet haben würde? Und doch giengen so deutliche Fingerzeige nicht nur den Einwohnern lange verlohren, sondern auch ein Bergmeister und seine Bergleute, die hier zum Schürfen hergesandt waren, verstanden sie nicht, und suchten zwei Jahre lang vergebens, bis ihnen der Zufall, der Gehülfe fast aller wichtigen Entdeckungen, die rechte Stelle des Ganges in die Hände führte.
Die Veranlassung zur Entdeckung dieses Bergwerks war folgende. Einer der angesehnsten Gutsbesitzer der Insel, Sir Nicholas Bayley, Vater des jetzigen Grafen Uxbridge, besass in einer andern Gegend der Insel Bleigruben, die seine Vorfahren bearbeitet, aber schon eine geraume Zeit wieder liegen gelassen hatten. Eine Gesellschaft von Schmelzern aus Liverpool erbot sich, sie wieder aufzunehmen, wenn ihnen ein Pachtkontrakt auf ein und zwanzig Jahre bewilligt würde. Bayley willigte ein, doch unter der Bedingung, dass sie auch zugleich Paris Mountain mit in Pacht nehmen, und während der ganzen Zeit eine bestimmte Anzahl Bergleute daselbst arbeiten lassen sollten. So unnatürlich diese Forderung schien, so sahen sich doch die Schmelzer genöthigt sie einzugehn, weil Bayley mit einer Hartnäckigkeit darauf bestand, die ihren Grund in jener Volkssage hatte.
Es wurden daher im Jahre 1765 sechs Bergleute unter Anführung eines Bergmeisters nach Paris Mountain geschickt, um daselbst nach Erzen zu schürfen. Sie setzten einen Schacht am Fusse der Schlucht an der östlichen Seite des Berges an, und trafen auch wirklich auf Kupfererze, weil sie auf ein Nebentrumm vom Hauptgange gekommen waren; allein es war nicht mächtig, keilte sich in der Teufe aus, und das Wasser machte so viel zu schaffen, dass dadurch die Arbeit nicht nur sehr beschwerlich und kostbar wurde, sondern man sahe sich nach einigen Jahren aus dieser Ursache genöthigt, den Schacht ganz zu verlassen.
Es wurde nun an mehreren andern Stellen geschürft, allein mit nicht glücklicherm Erfolg. Als einen letzten Versuch entschloss sich indessen der Bergmeister, an drei verschiedenen Stellen vom Mittelpunkt des Berges nach Süden hin schürfen zu lassen, und hier war sein Unternehmen glücklicher; denn kaum war die Dammerde an der höchsten Versuchstelle weggeräumt, als die Arbeiter auch schon in Erz schlugen, und nun bald fanden, wie mächtig der Gang sei, den sie entdeckt hatten. Diese Entdeckung geschahe im Jahr 1763, zu einer Zeit, wo die Schmelzer schon längst die Bleigruben wieder aufgegeben hatten, weil es sich fand, dass sie völlig abgebaut waren.
Von Beaumorris ging ich nach Paris mountain, um die Kupferwerke zu besehen. Es war das Besehen dieser Werke für mich um so lehrreicher, weil ich noch vor dem nichts ähnliches gesehen hatte. Für einen, der so wenige physische und mineralogische Vorkenntnisse mitbringt, als ich, kann das Besuchen solcher Plätze wenig mehr Nutzen bringen, als ihm eine sehr oberflächliche historische Kenntniß von der Sache zu geben. Daher kannst du auch keine andere Nachricht, als die eines Laien in wenig passenden und kunstmäßigen Ausdrücken erwarten.
Es sind auf dieser Stelle eigentliche Kupfergruben (Bergwerke). Sie sind nicht sehr tief, doch wie man hier sagt, sehr einträglich.
Das Kupfer, wie es aus der Erde kömmt (du weißt, daß durch Sprengen durch Pulver die Steine los gemacht werden), wird es in eine Art von Ofen gebracht, in dem es so sehr durch eine beträchtliche Hitze erwärmt wird, daß ein Rauch von ihm kömmt. Dieser legt sich in den obern Theil der Öfen an, und dieß ist Schwefel (Sulphur). Wird dieser Schwefel in Feuer gebracht, so wird es eine harte steinartige Masse, und dann ist es Brimstone. Als solcher gibt man diesem Brimstone eine Form von Stangen, und so wird er an Pulverfabriken und an andere Handelsleute verschiedener Art abgesetzt.
Das vom Rauche zurückbleibende Kupfer, welches noch mit Schlacken vermengt ist, wird sodann an die Schmelzöfen gebracht, oder in diesem Zustande zu Schiffe in andere Hände geliefert. ...
Eine Meile von den Bergwerken liegt eine kleine Stadt, nahe derselben sind einige Schmelzöfen. In diesen wird das Kupfer geschmolzen, und wird in einen solchen Stand versetzt, in dem es für die Kupferwerke der Gattung, als die in Neath und Swansea sind, von denen ich dir schon einmahl sprach, brauchbar ist.
Meinem Laienauge schien die Art der Ofen auffallend, in denen geschmolzen wird. Das Feuer in diesen wird bloß durch den Luftzug ohne Blasbalg oder irgend eine Maschine der Art erhalten. Die Luft kann von unten durch den Ofen ziehen, und so facht sie immer das Feuer an....
Fünfmahl in einem Tage und einer Nacht wird gegossen. Hier hast du meine magere Beschreibung dieser berühmten Kupferbergwerke in Angelsea. Sie ist so voll Unbestimmtheit im Ausdrucke, daß es mir selbst beynah unmöglich war, im Niederschreiben fortzufahren.
Il faut visiter dans l’île d’Anglesey les célèbres Parys-mines. Cette île est en tout l’opposé du pays de Galles. Presque entièrement plate, on n’y voit pas un arbre, pas même de broussailles ou de haies, rien que des champs à perte de vue. Les mines de cuivre, situées près de la côte, sont très-intéressantes. Le minerai se tire de ces cavernes, qui brillent de mille couleurs partout où la lumière du jour y pénètre. Les pierres sont ensuite taillées en petits morceaux et ramassées par tas comme le minerai d’alun, après quoi on y met le feu, et le tas brûle pendant neuf mois. La fumée est en partie utilisée et l’on en tire du soufre. C’est un singulier phénomène pour les personnes qui ne connaissent pas ces opérations, que de voir au bout de ces neuf mois, pendans lesquels tout le soufre s’est dégagé par l’effet de l’affinité que le feu met en action, le cuivre pur, qui auparavant était répandu dans toute la pierre, rassemblé dans le centre comme une noix dans sa coque. Quand le feu est éteint, le minerai se lave comme celui de l’alun, et l’eau qui en provient est rassemblée dans des mares.
La poussière que cette eau dépose, contient encore de vingt-cinq à quarante centièmes de cuivre, et l’eau qui sort après en est tellement imprégnée, qu’une clef de fer que l’on y plonge prend, au bout de quelques secondes une couleur rouge de cuivre. Le minerai est après cela encore plusieurs fois fondu et ensuite raffiné, et puis taillé en blocs carrés du poids de cent libres, qui se vendent ainsi, ou s’étendent en feuilles pour doubler les vaisseaux.
Die berühmten Parys-Minen auf der Insel Anglesey sollten unbedingt besucht werden. Die Insel ist in jeder Hinsicht das Gegenteil von Wales. Sie ist komplett flach, weit und breit kein Baum zu sehen, nicht einmal Gestrüpp oder Hecken. So weit das Auge reicht, sieht man nichts als Felder. Die Kupferminen, die an der Küste liegen, sind sehr interessant. Das Erz wird in Höhlen abgebaut, die in tausend Farben leuchten, wenn Tageslicht hineinscheint. Die Steine werden in kleine Stücke zerteilt und in Haufen gesammelt, wie Alaunerz. Diese werden in Brand gesetzt und brennen neun Monate lang. Der aufsteigende Rauch wird teilweise weiterverarbeitet da ihm Schwefel entzogen wird. Für jene, die mit diesen Prozessen nicht vertraut sind, ist es ein beeindruckendes Phänomen, nach neun Monaten das pure Kupfer zu sehen, das von dem Verbrennungsprozess übrigbleibt. Zog sich das Metall vorher in Adern durch den Stein, so liegt es nun als Klumpen inmitten der Asche. Sobald das Feuer gelöscht ist, wird, wie beim Alaun, das Erz gewaschen und das Schmutzwasser in Teichen aufgefangen.
Der Staub, den das Wasser wegspült, enthält noch immer zwischen 25 und 40 Prozent Kupfer und das Wasser ist damit so gesättigt, dass ein Eisenschlüssel, den man hineinhält, nach wenigen Sekunden eine rote Kupferfarbe annimmt. Anschließend wird das Erz noch mehrere Male geschmolzen und raffiniert, bevor es in Quader geschnitten wird, die jeweils einhundert Pfund wiegen und entweder als Quader verkauft oder zu Platten gepresst werden, die zur Auskleidung von Schiffen verwendet werden.