Der Pontcysyllte-Aquädukt wurde zwischen den Jahren 1796 und 1805 erbaut und führt den Ellesmere-Kanal über den Fluss Dee. Dabei verbindet er die Dörfer Froncysyllte und Trefor an den gegenüberliegenden Seiten des Tals. Entworfen und erbaut wurde der Kanal vom Bautechniker und Generalbevollmächtigten Thomas Telford und William Jessop, der als erfahrener beratender Ingeneur Standortbegutachtungen ausführte und weitere Vorgehensweisen anwies. Die Erbauung des Pontcysyllte-Aquädukts kostete £47,000. Mit 39 Metern Höhe und 307 Metern Länge ist er der längste befahrbare Aquädukt Großbritanniens und der höchste der Erde.
Der Aquädukt besteht aus achtzehn Steinpfeilern welche einen Eisentrog tragen, der den Kanal darstellt. Die Pfeiler sind hohl und verjüngen sich nach oben, um ihr Gewicht zu verringern und eine so hohe Konstruktion erst zu ermöglichen. Als Mörtel sollen die Ingeneure auf eine Mixtur aus Kalk, Wasser und Ochsenblut verwendet haben. Der gusseiserne Trog ist nicht im Mauerwerk verankert, sondern liegt lediglich auf einer Reihe von gefederten eisernen Rippen, die von jedem Pfeiler emporragen, und wird allein durch das Gewicht des Wassers an Ort und Stelle gehalten. Der originale Treidelpfad wurde 1831 gegen einen neuen Entwurf ausgetauscht, welcher es dem verdrängten Wasser ermöglichte, in den unteren Hohlraum überzulaufen und dadurch die benötigte Schleppkraft zu verringern.
Der Aquädukt wurde in der Zeit der Kinderstube des Tourismus in Nord-Wales erbaut. Erzherzog Johann von Österreich gehörte zu den frühen Besuchern vom europäischen Festland. Mit dem Ende der Napoleonischen Kriege ergriff er die Möglichkeit, 1816 nach Wales zu reisen. Im Allgemeinen lobte er die Schönheit des Dee-Tales, empfahl er insbesondere eine Besichtigung der Unterseite des Kanals, um das komplizierte Design entsprechend wertzuschätzen. Andere Besucher interessierten sich weniger für die technischen Aspekte des Aquädukts, sondern schätzten ihn mehr wegen seiner architektonischen Schönheit und harmonischen Lage in seiner Umgebung. Am 22. Juni 1830 fertigte der französische Landschaftsmaler Alphonse Doussau ein detailgetreues Aquarell des Pontcysyllte-Aquädukts, komplett mit Eisengeländern, bei Sonnenuntergang an. Im Hintergrund sieht man das pittoreske Dee-Tal und die weit entfernten Ruinen der Burg Dinas Brân.
Aufgrund seines innovativen Designs und seiner großen Bedeutung für die historische Entwicklung der britischen Wasserwege wurde der Pontcysyllte-Aquädukt im Jahr 2009 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen.
Bald nachher fällt der prächtige, über den Dee geschlagene, Aqueduct ins Auge, und zwar vorzüglich durch den Gegensatz der Farben, welchen die Schwärze des Eisens, aus dem die Bogen bestehen, und die hochgelbe Farbe des Sandsteins, aus welchem die Pfeiler erbaut sind, gegen einander bilden. Durch ihn wird der Canal von Ellesmere über die Schlucht geführt, in welcher der Dee fließt, und so weiter durch Denbighshire geleitet. Um zu demselben zu gelangen, muß man von der höher gelegenen Landstraße herabgehen, und einen Seitenweg einschlagen, welcher über eine Zugbrücke führt, über die man zu demselben kommt. – Der Ort, in dessen Nähe er liegt, heißt Pont y Cysylltau, weßwegen auch der Aqueduct sehr oft nach ihm benannt wird. Er wurde im Jahre 1795 unter der Leitung des berühmten Ingenieurs und Wasserbaumeisters, Th. Telford, angefangen, und am 29. Nov. 1805 eröffnet. Die Länge des Ganzen beträgt, der Angabe nach, 1007 Fuß, die Höhe von dem Spiegel des Flusses bis zur oberen Linie des Geländers 126 Fuß, und die Breite desselben, innerhalb des Eisenwerks, gegen 12 Fuß. Die 18 Pfeiler, von trefflichem Sandsteine, sind von einander 45 Fuß entfernt, und durch Bogen von gegossenem Eisen verbunden, welche Zierlichkeit mit Dauer vereinigen, und dem Ganzen ein Ansehen von Leichtigkeit geben, das den Aqueducten von Glasgow und Lancaster abgeht. Ihre Spannung schien mir ungefähr 20 Fuß zu betragen. – Das Geländer ist ebenfalls von Eisen, und auf der einen Seite aus Stäben, auf der anderen aber aus aneinandergefügten Eisenplatten bestehend. Die Boote, in denen die Kohlenschiffahrt auf dem Canale betrieben wird, sind äußerst schmal, und werden von Pferden hinübergezogen. Am Ende des Aqueducts ist, wie bei dem von Lancaster, ein kleines Bassin mit einer Schleuse angebracht.
Im Jahr 1805, wurde dieses von dem Ingeneur Telford entworfene Bauwesen dem Publikum geöffnet. Die Erbauungskosten sollen sich auf 648.000 £ belaufen haben, worunter 204,000 £ für das Eisenwerk allein begriffen sind.
Schon der erste Eindruck des Anblicks dieser Brücke ist imponierend, ihre allgemeine Größe und zugleich das Luftige, das möchte ich sagen, das Geistige der äußeren Form, so wie die Kühnheit in der Ausführung dieser grossartigen Idee, nehmen unsere ganze Aufmerksamkeit in Anspruch. Wenn wir dieses Gebäude in allen seinen Theilen genau gemustert und uns von der Einfachheit der Mittel zum Zweck überzeugt und nun an dem Ufer des reissenden Stroms einen Standpunkt gesucht haben, von dem wir das Ganze überschauen können, so gesellt sich zu unserm Erstaunen noch eine Hochachtung vor dem Genie des Baumeisters, das nicht nur diese kühne Idee auffassen, sondern auch mit so geringen Mitteln ins Leben rufen konnte.
Indessen ist nicht zu verkennen, dass die Naturschönheiten des romantischen Deethals sehr viel zur Erhebung dieses Bauwesens beigetragen, und dass es vielleicht seine allgemeine Berühmtheit – wenigstens gewiss einen Theil davon – eben so sehr seiner ausgezeichnet schönen Umgebung, welche von Reisenden aller Stände und Nationen besucht zu werden pflegt, als seiner sinnreichen, zweckmäßigen und kühnen Konstruktion zu verdanken mag.
En 1795, M. Telford, chargé de diriger les travaux du canal d’Ellesmere, conçut l’idée de substituer le fer à l’enduit terreux dont les Anglais tapissent l’intérieur de leurs pont-aqueducs. C’est ce qu’il fit d’abord à Chirk, pour préluder à la belle construction de Pont-Cysylte. Au-dessus des arches de l’aqueduc de Chirk, il bâtit des murs latéraux ordinaires, avec de la brique revêtue de pierres de taille. Entre ces murs, il posa, pour fond du canal, de larges plaques de fonte, emboîtées avec soin, puis boulonnées, écrouées et calfatées dans leurs jointures. Ces plaques servent, en même temps, comme tirants continus, afin d’empêcher que les parois latérales, pousées par le fluide, ne soient jetées en dehors.
Im Jahre 1795 hatte Mr. Telford, Aufseher über die Arbeiten am Ellesmere-Kanal, die Idee, die Lehmverkleidung, die von den Engländern bei der Konstruktion ihrer Aquädukt-Brücken verwendet wurde, durch Eisen zu ersetzen. Er setzte dies erstmals in Chirk um, als Vorspiel zu der wunderbaren Konstruktion von Pont-Cysyllte. Über den Bögen des Chirk-Aquädukts errichtete er gewöhnliche Seitenwände mit Steinquadern verkleideten Ziegeln. Zwischen diese Wände setzte er als Basis für den Kanal große Eisenplatten, die sorgfältig zusammengefügt, verschraubt und versiegelt wurden. Diese Platten dienen auch als Verbindungsbalken, die dafür sorgen, dass die Seitenwände nicht vom Wasserdruck nach außen gedrückt werden.
Jamais spectacle plus imposant n’a frappé mes regards. Au milieu d’une végétation vigoureuse, et conservant encore toute sa fraîcheur, les feux des forges, des fours à chaux et des charbons réduits en coaks, élevant leurs tourbillons de flamme en fumée. Des villages, des fabriques, des maisons de plaisance se déployant en amphithéâtre sur les flancs de la vallée. Dans le fond, un rapide torrent; par-dessus, le canal aquéduc offrant son enveloppe de fer, posée comme par enchantement sur les hauts et minces piliers de brique; et ce magnifique ouvrage, fruit de l’heureuse audace d’un de mes amis! Perdu dans la contemplation de ces beautés de l’art et de la nature, qui, par dégradations d’une lumière mourante, variaient à chaque instant leur aspect, je suis resté comme en extase, jusqu’à ce que la fin du crépuscule me forçat à m’éloigner pour chercher un asile à quelques milles de distance. Voilà ce que j’ai vu, ce que je ne puis rendre sans le dépouiller des charmes de la réalité et qui, pourtant, fait encore battre mon cœur au souvenir des émotions que produisit en moi cet admirable paysage.
Nie habe ich einem beeindruckenderen Schauspiel beigewohnt. Inmitten der ungezügelten Vegetation, die sich all ihre Lebendigkeit erhält, stoßen die Eisenverhüttungsstätten, Kalkbrennereien und Kokereien wirbelnde Flammen und Rauchwolken aus. Dörfer, Fabriken und Landhäuser sind an den Rändern des Tales wie in einem Amphitheater angeordnet. Am anderen Ende erhebt sich die elegante Struktur des Aquäduktkanals, als wäre sie von Zauberhand dort auf die schlanken Ziegelsäulen gesetzt worden. Und dieses wunderbare Bauwerk ist das Ergebnis der großartigen Kühnheit eines meiner Freunde! Ich verlor mich in der Bewunderung der Schönheit von Kunst und Natur, die im schwindenden Licht von Minute zu Minute unterschiedlich aussahen. Ich harrte aus, bis mich die heraufziehende Nacht zum Gehen zwang. Dies habe ich dort gesehen und obwohl ich den Anblick nicht beschreiben kann, ohne ihn des Zaubers der Realität zu berauben, lässt die Erinnerung an die Gefühle, die diese beeindruckende Szenerie in mir auslöste, mein Herz noch immer höherschlagen.