Mit seinen 1085 Metern ist der Snowdon der höchste Berg von Wales. Der Legende nach wurde der walisische Riese Rhitta hier im Steinhügel auf dem Gipfel begraben, nachdem ihn König Artus erschlug. Die älteste belegte Besteigung des Snowdon wurde 1639 von dem Botaniker Thomas Johnson unternommen und mit dem Aufkommen des Tourismus im 18. Jahrhundert erreichten immer mehr Reisende den Berg. Neue Wanderwege wurden auf dem Berg angelegt. Von den heute existierenden sechs beliebten Routen ist die leichteste und gleichzeitig längste der Llanberis-Pfad. Der spektakulärste Aufstieg liegt entlang der hufeisenförmigen Snowdon-Flanke. Der Pfad führt den engen Grat des Crib Coch entlang auf den Gipfel des Snowdon, bevor er die 300 Meter hohen Lliwedd-Klippen überquert, an denen George Mallors für seine verhängnisvolle Everest-Besteigung im Jahr 1924 trainierte.
In den frühen Tagen des modernen Fremdenverkehrs boten ortsansässige Führer ihre Dienste an und für einen kleinen Zuschlag stellten sie den fußmaroden Wanderern auch Ponys und Esel zur Verfügung. Die erste Gipfelhütte, die Erfrischungen verkaufte, öffnete 1820. Im Jahr 1828 erfreute sich Fürst Pückler-Muskau trotz des scheußlichen Wetters einer eigens mitgebrachten Flasche Champagner. In den folgenden zehn Jahren eröffneten zwei konkurierende Hotels aus Llanberis ihre eigenen Herrbergen, das Roberts-Hotel und den Dry-Club. Ersteres empfing 1844 den König von Sachsen in Begleitung seines Hofarztes, Carl Carus.
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde die Snowdon Railway Company gegründet, damit Reisende unabhängig vom Wetter auf den Snowdon fahren konnten. Wegen der extremen Steigung reiste die Firma in die Schweiz und kaufte fünf besondere Dampflokomotiven, die die Passagierwagons den Berg hinauf schoben, statt sie zu ziehen, und sie durch den Einsatz ihrer Bremsanlagen genauso sicher auch wieder ins Tal brachten. Die Jungfernfahrt fand 1896 statt, aber auf der Rückfahrt vom Gipfel entgleiste der Zug, wahrscheinlich wegen Überlastung. Daraufhin wurde der viel sicherere Zahnstangenantrieb in die Anlage installiert, der noch heute in Gebrauch ist.
Von der höchsten Kuppe, „y[r] Wyd[d]fa“ genannt, d. h. ein großer Todtenhügel, bietet sich eine unvergleichliche Aussicht nach allen Königreichen, England, Schottland und Irland, falls die Musen, welche hier Somerwohnungen besitzen sollen, den Schauenden etwas Besonders zu Liebe thun und einen klaren Tag bescheren. Der Snowdon steht ebenso wie der Brocken im deutschen Harz bei den Touristen in Verruf, daß er gerade im ersehnten Augenblicke sich eine dichte Nebelkappe über die Stirne ziehe. Aber bei klarem Wetter kann das Auge sich volltrinken in Entzücken. Norwärts dämmert Cumberland, das „Land der Seen“, und mancher Grenzhügel von Schottland; östlich reicht der Blick bis in drei englische Grafschaften; südlich ragen die zahllosen Piks von Südwales und nach Westen öffnet sich die gewaltige See, die Weltschiffstraße zwischen Amerika und Liverpool. Wenn die gütige Fee Fata Morgana nicht ihre Zauberei dabei im Spiele hat, kann jener leise graue Streifen in unbegrenzter westlicher Ferne füglich für die Ostküste von Irland gelten. Mitten in der See aber glänzt im Sonnenlicht wie ein schillerndes Juwel die Insel Man; näher zu Füßen schimmert das hainreiche Eiland Anglsey und die Meerbrücke von Menai. Zwischen Bai und Meer glitzern die Kirchen von Caernarvon, der bedeutendsten Stadt von Nordwales, sonst aber blauen in der Tiefe überall Schiefergefilde, die dem Lande seine eigenthümliche Farbe verleien. Dazwischen winken blendenhell die Spiegel vieler kleiner Seen und Lagunen in tiefen Thälern, welche den Windungen des Elwyn, Conwy und des Lledr folgen.
Aussichten entschädigten mich nicht, denn von Wolken ganz um schleiert, konnte ich kaum 20 Schritt weit vor mir sehen, und in diesem geheimnißvollen clair obscur erreichte ich auch den ersehnten Gipfel, zu dem man über einen schmalen Felsenkamm gelangt. Ein Steinhaufen, in dessen Mitte eine hölzerne Säule steht, ist als Wahrzeichen aufgerichtet. Ich glaubte hier der Erscheinung meines Doppelgängers zu begegnen, als ein junger Mann aus dem Nebel hervortrat, der mir selbst völlig glich, NB. wie ich aussah, als ich vor 16 Jahren in den Schweizer-Alpen umher irrte. ... Er hatte von der andern Seite den Berg erstiegen, und frug mich nur, ohne sich aufzuhalten, angelegentlich, wie weit der Gasthof, und wie der Weg beschaffen sey? Sobald ich ihm meine Nachrichten mitgetheilt, eilte er singend und trällernd die Felsen hinab, und entschwand bald meinen Blicken. Ich kritzelte unterdeß meinen Namen, neben tausend andern, auf einen großen Stein, und ergriff dann das Kuhhorn, welches mir der Gastwirth als Trinkgeschirr mitgegeben hatte, und befahl meinem Führer, den Stöpsel der Champagnerflasche zu lösen. Sie mußte ungewöhnlich viel fixe Luft enthalten, denn der Pfropf flog höher, als die Säule unter der wir standen, und Du kannst daher, ohne Münchhausen etwas abzuborgen, mit gutem Gewissen versichern, daß, als ich am 17. Juli [1828] Deine Gesundheit trank, der Champagnerstöpsel gegen 4000 Fuß hoch über die Meeresfläche geflogen sey.
Snowdon a deux sommets. Le plus haut nommé Y[r] Wyddfa, qui signifie se voit de partout, consiste en une étroite plateforme sur laquelle on a bâti un petit hôtel et élevé une pyramide de bûches surmontée d’un mât. Par le beau temps on peut voir de là-haut une grande partie du pays de Galles, les montagnes du Cumberland et de l’Ecosse, l’île de Man et l’Irlande, mais je doute qu’il y ait beaucoup de gens qui puissent se vanter d’avoir contemplé un pareil panorama, attendu que les conditions météorologiques de cette région ne sont pas aussi favorables que celles de la côte. Y Wyddfa est à 1020m environ au-dessus du niveau de la mer. C’est donc une sommité bien modeste, mais si j’ose donner un conseil, c’est de ne pas en parler à la légère devant un Gallois, car cela le fâcherait sans lui ôter de la tête que Y[r] Wyddfa est la reine des cimes.
Le mauvais temps m’empêcha d’en atteindre la cime mais je ne voulus pas néanmoins quitter le pays sans en visiter les vallées principales. Je partis donc une après-midi avec l’intention d’aller coucher à Capel-Curig de l’autre côté du pas de Llanberis qui fait communiquer la vallée des lacs de Llanberis avec celle des lacs de Mymbyr. C’est un col dont l’ascpect sauvage impressionne, même de loin, et qui devient de plus en plus imposant et sévère à mesure qu’on s’avance dans ses gorges semées d’éboulis et menacées par les colonnes mal équilibrées du Glyder-Fawr et les rochers roulants du Snowdon. Une tempête me surprit en route et je fus trop heureux de pouvoir me réfugier dans une chaumière. La nuit vint et je cédai à l’insistance de mes hôtes, un honnête paysan et sa femme, qui voulurent me caser dans leur habitation. Le lendemain matin il me fut impossible de leur faire accepter quoi que ce fût et je réussis à grand’peine à placer un shilling, à titre de porte-bonheur, sur les genoux du bébé.
Der Snowdon hat zwei Gipfel. Der höhere der beiden heißt Yr Wyddfa, was soviel heißt wie „von überall sichtbar“ und besteht aus einer schmalen Plattform, auf der ein kleines Hotel und eine Steinpyramide errichtet wurden, die von einem Mast gekrönt wird. Bei gutem Wetter kann man von hier einen Großteil von Wales sehen, sowie die Berge von Cumberland und Schottland, die Isle of Man und Irland, aber ich bezweifele, dass viele Menschen behaupten können, dieses Panorama gesehen zu haben, da die Wetterbedingungen in dieser Region nicht immer so angenehm sind, wie an der Küste. Yr Wyddfa erhebt sich ca. 1.020m über den Meeresspiegel. Es ist also ein eher bescheidener Gipfel, aber wenn mir ein Ratschlag gestattet ist, sollte man sich gegenüber einem Waliser nicht geringschätzig darüber äußern, da ihn dies nur verärgern wird und nicht seine Meinung darüber ändern wird, dass Y Wyddfa die Königin aller Gipfel ist. Schlechte Wetterbedingungen verhinderten es, dass ich den Gipfel erreichte, aber ich wollte die Gegend dennoch nicht verlassen, ohne mir die bekanntesten Täler anzusehen. So machte ich mich eines Nachmittags auf den Weg mit dem Plan, die Nacht in Capel Curig auf der anderen Seite des Llanberis-Passes zu verbringen, der die Täler der Llanberis- und Mymbyr-Seen verbindet.
Es ist ein Pass, dessen ungezähmte Wildheit schon von weitem sichtbar ist und der immer einschüchternder wird, je näher man kommt. Seine Schluchten sind übersäht mit herabgefallenem Gestein und man fühlt sich bedroht von den gefährlich aussehenden Säulen von Glyder Fawr und den Geröllmassen des Snowdon. Ein Sturm überraschte mich auf meinem Weg und ich war heilfroh, in einer Hütte Zuflucht zu finden. Die Nacht brach ein, und ich ließ mich von meinen Gastgebern, einem ehrlichen Bauern und seiner Frau, überzeugen, die Nacht bei ihnen zu verbringen. Am nächsten Morgen gelang es mir nicht, sie zu überzeugen, etwas als Dank für ihre Gastfreundschaft anzunehmen. Schließlich gelang es mir unter großen Schwierigkeiten, einen Schilling als Glücksbringer in den Schoß des Säuglings zu legen.
De l’hôtel nous montâmes par la route ... jusqu’au haut de Llanberis Pass ou Gorphwysfa (lieu de repos) 1200; nous prîmes là un sentier à gauche; mais nous ne le fîmes pas longtemps: plus hardis que le commun des martyrs nous nous mîmes à gravir un promontoire de Crib-Goch dont nous longeâmes le flanc à la hauteur d’environ 1500 pieds. 5 ou 6 cents pieds plus bas était le lac Llyn Llydaw reflétant comme une glace la voûte céleste alors du plus beau bleu, à 1500 pieds au dessus de nos têtes le sommet de Crib Goch formé de couches de rochers aux couleurs variées, avait l’aspect d’une vaste forteresse démantelée et dont les murailles, les pans les tours semblent surplomber et vous menacer de leurs ruines. Il s’en écroule de temps en temps depuis des siècles; les parties les plus dures roulent en bondissant jusqu’au lac, d’autres se brisent dans la chute, se pulvérisent et couvrent le penchant plus ou moins rapide et incliné de la montagne. C’est sur ces débris mouvans que nous nous mîmes à gravir à des angles variant de 19 à 30 dégrés, parfois perpendiculairement dans les coupures de rochers isolés. Bientôt le cœur se met à battre plus fort. On est déjà beaucoup plus près de Snowdon, sa coupole se dresse majestueusement sur sa base qui semble reposer perpendiculairement sur les bords du petit lac Glaslyn. En face est la montagne Lliwedd, de près de 3000 pieds, et qui n’est cependant qu’un des éperons de Snowdon: cette Reine de tout le Pays de Galle! Crib Goch, plus haut encore, en est une autre: les 3 réunies ont la forme d’un fer-à-cheval: Sonwdon est à la pointe, et ses deux puissants piliers au bout des deux branches. Leurs parois ressemblenet à ceux d’un cratère inactif depuis bien des siècles, dans le vaste bassin duquel, cependant, Snowdon et ses branches auraient été formées par différentes eruptions vomissant des masses de matières différentes à travers des couches déjà établies qu’elles soulevaient, qu’elles brisaient, qu’elles métamorphosaient et qui gisent maintenant dans la plus grande confusion; ce qui fait, sans doute que toutes lignes sont brisées, que la coupe des masses rocheuses est si angulaire et change si soudainement de direction.
Vom Hotel aus erklommen wir die Spitze des Llanberis-Passes, oder Gorphwysfa (Ort der Rast), 1.200 [Fuß]. Dort bogen wir links ab und folgten für kurze Zeit einem Pfad, wagten es dann aber, einen Felsvorsprung des Crib Goch zu erklettern, bis wir auf einer Höhe von ca. 1.500 Fuß waren. Fünf- oder sechshundert Meter unter uns lag der See Llyn Llydaw, der den herrlichen blauen Himmel wie ein Spiegel reflektierte, 1.500 Fuß über uns der Gipfel des Crib Goch. Er bestand aus verschiedenen Gesteinsschichten, die in verschiedenen Farben leuchteten, und erschien uns wie eine weitläufige, nun zerstörte Festung, deren Mauern sich noch immer drohend erhoben. Einige sind im Laufe der Jahrhunderte in die Tiefe gestürzt; die schwersten Stücke rollten bis zum See hinunter, andere zerschellten auf dem Weg ins Tal, und ihre Bruchstücke bedecken den Abhang. Auf diesen losen Schuttbergen begannen wir, den Berg zu erklettern, bei ein Gefälle von bis zu 30 Grad hatten, oder von Zeit zu Zeit senkrecht zwischen freistehenden Felsen verliefen. Die Herzen begannen bald, schneller zu schlagen. Wir sind dem Snowdon bereits viel näher, dessen Gipfel sich majestätisch über dem Glaslyn-See erhebt. Ihm gegenüber liegt der Berg Lliwedd, der fast 3.000 Fuß hoch ist und einer von Snowdons Ausläufern ist, dieser Königin von ganz Wales! Crib Goch, der sogar noch höher ist, ist ein anderer und alle drei Berge formen zusammen ein Hufeisen, dessen Spitze der Snowdon ist, mit den beiden mächtigen Säulen am Ende der Ausläufer. Ihre Oberflächen sehen aus wie Vulkankrater, seit Jahrhunderten inaktiv. Snowdon und die anderen Berge wurden durch Eruptionen geformt, die Unmassen an Material durch bereits entstandene Schichten empordrückten, sodass die aufbrachen, sich verwandelten und nun in großer Unordnung daliegen. Zweifellos kommt es daher, dass es hier keine geraden Linien gibt und die Gebirgsmassen so abrupt die Richtungen wechseln.