Beddgelert war einst Standort eines Augustinerklosters, welches hier im 13. Jahrhundert gegründet wurde. Der Legende nach ist das Dorf nach Gelert benannt, König Llewelyn ap Iorwerths (gest. 1240) Jagthund. Gelert rettete den kleinen Prinzen vor Wölfen, aber noch bevor Llewelyn entdeckte, dass sein Sohn noch am Leben war, erschlug er seinen Hund. Voller Reue über seinen Fehler bestattete der König ihn in der Nähe des Dorfes. In Wirklichkeit errichtete David Prichard, der Betreiber des Royal-Goat-Hotels, den Gedenkstein auf „Gelerts Grab“ als Werbegag, welcher sentimentale Reisende in seine Wirtschaft locken sollte. Es sieht ganz so aus, als sei seine Strategie aufgegangen, denn die Legende, Prichards Name und sein Hotel wurden im 19. Jahrhundert in vielen Reisebeschreibung über Beddgelert erwähnt.
Der Name Beddgelert ruft im Deutschen unwillkürlich eine Rückerinnerung an den beliebten Fabeldichter Gellert wach, allein dieser hat mit diesem Namen nichts zu thun. Gelert war der Name eines Jagdhundes, ein Geschenk des Königs John an seinen Schwiegersohn Llewelyn den Großen, Prinzen von Wales, der während der Jagdzeit mit seiner Familie hier wohnte, denn um jene Zeit war der Snowdon mit wildreichen Waldungen bedeckt. Eines Tages vermißte er auf der Jagd den Hund, der ihm erst bei der Heimkehr mit sehr lebhaften Freudenbezeigungen entgegensprang. Im Hause lag die Wiege von Llewelyn’s Kind umgestürzt und durch das Blut, mit welchem der Hund bedeckt war, zu dem Irrthum veranlaßt, daß dieser sein Kind erwürgt, tödtete er ihn. Allein die Wiege aufhebend, fand er sein Kind neben einem todten Wolf schlafend, gegen den es der Hund geschützt. Der betrübte Vater begrub das treue Thier an dieser Stelle, daher der Name „Beddgelert,“ Grab des Gelert. Diese Sage wiederholt sich in verschiedenen Ländern, ich wage nicht zu entscheiden, welchem Ort der Ursprung zukommt, allein das Grab des Hundes ist noch heut unter einigen Bäumen inmitten einer Wiese unweit des Dorfes zu sehen.
Ein ziemlich großes und vortrefflich geführtes Hotel „The Royal Goat“ (der königliche Ziegenbock) bildet einen Anziehungspunkt, den man wohl thut nicht unberücksichtigt zu lassen, und die schmackhaften Lachsforellen, der würzige Schinken und die frischen Eier unseres Frühstückes werden lange in dankbarem Andenken bleiben.
Beddgelart selbst hat seinen Namen von einer Sage erhalten, nämlich von der Sage vom treuen Hunde Gelart, der dem wälschen Fürsten Llewelyn dem Großen zugehörte. Dieser Fürst kam einst in das benachbarte Thal mit seiner Frau und seinen Kindern, um dort während der Jagtzeit zu residiren. Eines Tages, da Niemand im Schlosse zu Hause war, als das jüngste Prinzchen in der Wiege und der treue Haushund Gelart, indem der Hausherr selbst auf der Jagt, die Damen und ältesten Fräulein Töchter wahrscheinlich bei Visiten in der Nachbarschaft, die fahrlässigen Domestiken aber wie gewöhnlich sich im Garten oder Gehölz irgendwo amüsirten, brach ein Wolf in das Haus, um zu sehen, was er sich dort für seinen Hunger zu Nutze machen könnte, bößte aber diese Neugierde mit dem Leben; denn der treue Hund Gelart, der statt der Amme neben der Wiege des Säuglings lag, überfiel, bekämpfte und zerriß ihn. Bald darauf kam der Hausherr selber zurück. Sein Hund sprang ihm munter entgegen mit wedelndem Schweife, aber mit blutiger Schnauze. Unglück ahnend und das Haus leer findend, trat der Fürst in das Zimmer seines Kindes, wo er den Boden mit Blut bedeckt und die Wiege umgestoßen fand. Da er nach der raschen Weise großer Herren sofort die Ueberzeugung gewann, daß niemand Anderes als Gelart das Kind zerissen habe, so zog er sein Schwert und tödtete ihn auf der Stelle. – Als er aber die Wiege aufhob und seinen Sohn ganz unversehrt darunter liegen sah, hinter der Wiege aber einen zerissenen Wolf entdeckte, da wurde ihm der Zusammenhang des Ganzen, leider zu spät, erst klar, und voll Schmerz über sein armes todtes Thier errichtete er ihm im Thale ein Grabmonument. Später kam eine Augistiner-Priorei hinzu, und so entstand der Ort und Name Beddgelart, d. H. Das Grab des Gelart.